Nene-Evy und ein Teil ihrer Vorweihnachtszeit - der Advent ist wirklich eine aufregende Zeit für mich kleines Mädchen. Die Erwachsenen verhalten sich seit geraumer Zeit sehr undurchsichtig und äußerst geheimnisvoll, in ihren Gesprächen wird immer wieder dieses mysteriöse Christkind erwähnt. Diese junge, mit Flügeln ausgestattete Dame, soll angeblich Geschenke unter den Weihnachtsbaum legen. Voraussetzung dafür ist, meine Wünsche auf Papier zu bringen, diesen Wunschzettel in ein Kuvert zu stecken und diesen Brief dann gut sichtbar auf dem Fensterbrett zu hinterlegen. Lächerlich denke ich bei mir, als ob man in meinem Alter schon schreiben könnte. Aber gut, meine Mama war dann so nett und hat das für mich erledigt.
Auch in der Küche geht es ab nun so richtig zur Sache. Teig für Kekse und Lebkuchenhäuser wird angerührt und in Formen für Hütten und Kekse ausgerollt. Endlich konnte ich meine Ausstecher, für Knetmasse gekauft, in den Teig drücken um Leckereien in Form von Katzen, Fröschen, Schmetterlingen usw. auszustechen. Oma packte dann alles auf Bleche, um diese dann in den Ofen zu schieben. In Schokolade getunkt und mit wenig Zucker bestäubt, so schmecken sie mir besonders gut. Apropo Kekse backen, Opa hat mir heute diese kleinen Heinzelmännchen vorgestellt. Ich durfte dabei zugucken, wie diese kleinen Wichte an unseren Keksen herumgearbeitet haben und danach wieder abgereist sind.
Am Vormittag gab es dann auch schon die nächste Aufregung im Haus, der Brief ans Christkind war aus dem Fenster verschwunden. Gut denke ich, dann könnte es eventuell klappen mit all meinen Wünschen. Aber halt, ein weiteres Türchen an meinem Adventskalender wartet darauf, von mir geöffnet zu werden. Schade ist, dass nur ein Türchen pro Tag geöffnet werden darf, wäre für mich ein leichtes Unterfangen, alle 24 Türchen zu öffnen, die darin vorhandene Schokolade zu entnehmen, um sie sogleich in meinem Mund verschwinden zu lassen. Aber nein, die Erwachsenen machen wieder alles komplizierter als es tatsächlich ist. Nachdem sich die morgendliche Aufregung gelegt hatte, verschwand ich in mein Zimmer um meiner Lieblinsbeschäftigung nachzugehen. Wer jetzt denkt, dass Spielen immer so einfach sei, irrt sich gewaltig. Es dauert schon ein Weilchen, mein Zimmer in eine Chaoslandschaft zu verwandeln, dieser Job ist echt anstrengend und verlangt mir alles ab.
Oma & Opa zu diesem Thema - für unsere Enkelin scheint diese Vorweihnachtszeit emotional ein wahrer Ausnahmezustand zu sein. Einfach herrlich mit ansehen zu dürfen, wie ungläubig und doch erfreut das Verschwinden des Wunschbriefes an das Christkind aufgenommen wurde. Liebend gern hilft sie in der Küche, vor allem der Werdegang des Lebkuchenhäuschen bereitet ihr große Freude und wie das nun mal so üblich ist, beim Backen und verzieren, kleine Stücke dürfen zwischendurch immer genascht werden. Wir alle lieben es, wenn der Duft von Keksen und Lebkuchen das Haus erfüllt, man hatt immer das Gefühl, dass man die Vorweihnachtszeit förmlich riechen kann.
Wir wünschen euch allen einen wunderschöne und besinnliche Adventszeit. Eventuell könnt ihr ja den einen oder anderen Tag, mit euren Enkelkindern genießen ...
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